Weg am Strand - Gelöst! Akademie, Unna

Probleme und Lösungen III

Über Lieblingswege und Spaziergänge am Meer
- Der Gelöst! Coachingprozess -

Den ganzen Tag hatte ich nichts geschafft. Und ich wollte mir eigentlich den ganzen Tag Zeit nehmen, um den Workshop vorzubereiten. Immer kam etwas dazwischen. Und mit dem, was ich vorbereitet hatte, war ich nicht zufrieden. So verkrampft, so konstruiert. Ich bin nicht in den Flow gekommen. Und ich hatte doch nur heute Zeit! Je mehr ich mich anstrengte, desto mehr versperrten sich meine Gedanken und Ideen. Die Zeit lief mir weg – trotzdem: erstmal Pause, so kam ich nicht weiter. Ich hatte mich extra hierher zurückgezogen, um am Meer in Ruhe und inspiriert arbeiten zu können.

Ich ging die wenigen hundert Meter durch die Polderwiesen und über die Dünen. Unzählige Male hatte ich diesen Augenblick genossen, an dem sich das Meer vor mir öffnete, wenn ich über die Dünen kam. Ein immer gleicher, immer einzigartiger Moment, an jedem Meer. Auch heute. Ich stapfte durch den Sand bis zur Wasserkannte. Das Wasser kam schon zurück. Bald würde die Flut ihren höchsten Stand erreicht haben. Ich lief los. Zuerst gegen den Wind, die Sonne im Rücken. Wie weggepustet waren die kreisenden Gedanken, ich lief einfach. Immer weiter. Schaute aufs Meer, Gedanken kamen und gingen. Ich hielt sie nicht fest. Ich lief und lief. Das Licht wurde weicher. Die Sonne stand schon tief. Und jetzt kamen die Ideen. Wie von alleine. Ein paar Minuten nur, dann war der Workshop fertig. Die Anfangsübung, der Einstieg, die Geschichten. Die Struktur war fertig. Ganz einfach.
Ich kehrte um, den Wind im Rücken. Der Himmel färbte sich schon rot. Ich setzte mich in den Sand und schrieb die Workshopstruktur auf. Ein kleines Schreibheft hatte ich immer bei mir. Jetzt war es nur noch Arbeit, würde Maik, mein Mann, sagen. Das Wichtigste war geschafft. In Ruhe konnte ich nun hier sitzen, bis die Sonne verschwunden war.  Das Abendrot war am schönsten nach dem Sonnenuntergang, wenn die meisten Besucher dieser allabendlichen Vorführung der Natur schon gegangen waren. Erst als der Himmel dunkel wurde, ging ich zurück zu meinen kleinen alten Wohnwagen, der den ganzen Sommer beim Bauern auf dem Hof stand. Ich war frisch und wach, ich würde die Präsentation noch fertigstellen und ein Arbeitsblatt neu gestalten. Jetzt freute ich mich auf den Gelöst! Workshop, der in ein paar Tagen  stattfinden würde.

Der Weg am Meer ist mein Lieblingsweg. Überall auf der Welt. An flachen Stränden oder auf hohen Felsen. Bequem mit den Füßen im Sand oder mit dicken Wanderschuhen die Klippen hoch und runter. Es tut mir gut, am Meer entlangzuwandern. Immer und bei jedem Wetter. In glücklichen Zeiten und an guten Tagen kann ich es genießen, in schweren Tagen hilft es mir.

Andere Menschen haben andere Lieblingswege. Was ist dein Lieblingsweg?

Der Gelöst! Weg

„Und wenn du diese drei Schritte gehst, dann geht es nicht anders, als dass du mit Selbstvertrauen auf das schaust, was vor dir liegt und mit Freude und Neugierde den Herausforderungen begegnest, die das Leben dir bringt.“ Mit diesem Satz beende ich meine kurze Erklärung darüber, wie ich arbeite. Gerade habe ich meiner Kundin das Lösungsquadrat gezeigt, dass die drei Schritte des Gelöst! Konzeptes darstellt.

Astrid hat interessiert zugehört. „Klingt logisch“, sagt sie. „Aber ob ich das auch schaffen kann?“

Die Unternehmerin ist skeptisch. Sie ist es gewohnt, nach Lösungen zu suchen und hat viel geschafft. Ihre Firma führt sie mit hohem fachlichen und menschlichen Anspruch. Sie hat mir von Projekten erzählt, die sie mit ihrem Team kreativ und erfolgreich durchgeführt hatte. Sehr sachlich und bodenständig hatte sie darüber berichtet. Eine ihrer Töchter ist glücklich in ihrer Lehre, sie wird Tischlerin, die andere steht kurz vor ihrem Schulabschluss.  Zusammen mit ihrem Mann hat Astrid viele Hürden überwunden. Jetzt weiß sie nicht mehr, ob sie ihm vertrauen kann und alles gerät aus den Fugen. Neulich hat sie plötzlich Angst gehabt, in ihre Teamsitzung zu gehen. Zum Glück hat ihre Stellvertreterin die Leitung des Meetings übernommen. Und ihre Mutter, von der sie die Firma übernommen hat, schaut ihr auf die Finger. Sie fühlt sich eingeengt. Das hatte sie sich anders vorgestellt.

Ich schaue sie an. Diese starke Frau, die immer funktioniert und so viel erreicht hat! „Wer soll das schaffen, wenn nicht sie?“, frage ich. Sie weiß um ihre Stärke. „Angenommen, Sie würden die Kraft, die sie für andere haben, für ihre Familie, ihre Firma, für die Patienten und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, mal auf sich selbst richten und sich mit nur einem Teil dieser Energie um sich selbst kümmern – würden Sie es schaffen?“

Astrid nickt langsam. „Wahrscheinlich schon. Bisher habe ich alles geschafft, was mir wichtig war.“

Am Ende des Gespräches beschließt sie: „Okay. Ich starte das Projekt ICH. Das wird mein Jahr.“
Wir freuen uns auf den gemeinsamen Prozess.

Das Gelöst! Coaching ist einfach, nachvollziehbar und logisch. Es führt dich in drei Schritten zu gesundem Selbstwertgefühl.  Zu den drei Schritten des Gelöst! Prozesses komme ich im nächsten Abschnitt. Gelöst! ist mehr.
Was es wirklich ausmacht und was die Arbeit eines Gelöst! Coaches trägt, erschließt sich am besten aus den Annahmen, die dem Gelöst! Coaching zugrunde liegen und aus den Gelöst! Prinzipien. Sie zeigen, was das Gelöst! Coaching wirklich ausmacht und welche Haltung die Arbeit eines Gelöst! Coaches trägt:

Die Gelöst! Grundannahmen

Das Wichtigste ist diese Überzeugung:


Es gibt immer einen Weg. Immer.

Dieser Weg kann darin bestehen, die Situation zu ändern. Wenn das nicht möglich oder der Preis dafür zu hoch ist, kann der Weg auch darin bestehen, die  eigene Haltung zu verändern.

Astrid zum Beispiel ist es gelungen, ihren Ärger darüber, das ihr Mann sich zurückzog, umlenken. Sie war gekränkt, ja. Gleichzeitig war sie froh, dass sie auf diese Weise „aufgewacht“ ist und dass sie jetzt hinschauen konnte. Was war ihr wichtig?  Was wollte sie von ihrem Leben? Und was war ihrem Mann wichtig? Was war ihnen wichtig in ihrer Beziehung?

Die zweite Überzeugung, die dem Gelöst! Konzept zugrunde liegt, steckt in diesem Satz:


Lösung kommt von (sich) lösen.

Wir können etwas tun, um eine Lösung zu finden. Wir können etwas lösen. Oft sehen wir die Lösungen erst, wenn wir uns vom Problem lösen und die Perspektive verändern. Erinnerst du dich an den schwarzen Punkt aus dem ersten Blogartikel? Erst wenn wir uns davon lösen, können wir die  große weiße Fläche ringsherum sehen. Hier ist Potenzial für Lösungen.

Astrid machte sich erst einmal bewusst, was alles da war in ihrem Leben, was funktionierte und was sie auf keinen Fall ändern wollte. Schon durch diesen Perspektivwechsel konnte sie ihre Probleme anders einordnen.

Gelöst! Prinzipien

Diese Prinzipien liegen dem Gelöst! Coaching zugrunde:


Langsamkeit

„Wenn du es eilig hast, geh` langsam.“

Dieser Satz wird Buddha zugesprochen, manchmal auch Insoo Kim Berg, der Mitbegründerin des lösungsfokussierten Arbeitsansatzes in Therapie und Coaching.

Auch wenn es um Ziele geht und um Lösungen oder gerade weil es darum geht, ist es wichtig, nicht zu eilen und zu hetzen, sondern dem Prozess und dem Gegenüber zu vertrauen. Wenn wir uns Zeit nehmen und uns trauen, langsam zu sein und Pausen zu machen, uns und dem anderen Zeit geben, kommt die Lösung um so leichter und schneller. Langsam sein heißt auch vertrauen und sich, den anderen und den Prozess wertschätzen.


Gleichwertigkeit

Als Menschen haben wir von vornherein alle den gleichen Wert 1. Es gibt keinen Menschen, der etwa den Wert 0,95 oder 1,05 hat. Das gilt auch und erst recht im Gelöst! Prozess. Egal, in welcher Rolle ich gerade bin – Klient oder Coach oder Zuschauer – , wir sind als Menschen absolut gleichwertig.


Expertenstatus

Jeder Mensch ist Experte für sich selbst, für seine Lösungen und Ziele.

Im Gelöst! Prozess ist der Gelöst! Coach Experte für den Prozess, nicht für die Lösung der anderen.


Loslassen, was nicht funktioniert

„Wenn etwas nicht funktioniert, tue etwas anderes.“, ist ein Leitsatz in der lösungsfokussierten Arbeit.

Loslassen, was nicht gut tut – das gilt auch für Gedanken, innere Einstellungen, Probleme. Das gilt sogar für den Gelöst! Prozess – wenn etwas nicht passt, tue etwas anderes.


Akzeptieren, was ist

„Es ist, wie es ist.“

Eine innere oder äußere Situation zu akzeptieren statt damit zu hadern und sich im Hätte, Könnte, Wäre… zu verlieren, ist die Voraussetzung dafür, sie loszulassen und zu verändern.


Vertrauen

Jeder Mensch hat die Fähigkeit, um passende Lösungen für sich zu entwickeln. Im Gelöst! Prozess geht es darum, diese Ressourcen zu aktivieren, damit Vertrauen zu sich selbst zu fördern.

Das ist das Schönste in dieser Arbeit: Beobachten zu dürfen, wie Vertrauen (wieder) entsteht.


Freude

Das ist vielleicht das Wichtigste: Freude am Prozess, Freude an Entwicklung.

Und das ist mir auch ein wichtiges Anliegen: Freude am Coaching zu wecken, beim Kunden genauso wie beim Coach, und somit dazu beizutragen, dass Coaching und Psychologie endlich auch in unserer Kultur etwas Normales werden – so wie man sich einen Friseur, eine Vorsorgeuntersuchung, eine Sportgruppe oder einen Saunabesuch gönnt, um etwas zu überprüfen, um gesund zu bleiben, um weiterzukommen oder einfach um sich Gutes zu tun.


Gelöst!

Alles, was ich hier beschreibe, sind in meiner Welt, mit meinem Wissen und meinen Erfahrungen nützliche und hilfreiche Prinzipien in der Arbeit, auch über meinen persönlichen Stil hinaus. Es gibt bestimmt auch Situationen, in denen sie nicht hundertprozentig gelten und in denen es hilfreich ist, sich davon zu lösen oder sogar das Gegenteil zu tun 😉.

Nachdem du nun weißt, welche Haltung dem Gelöst! Coaching zugrunde liegt, möchte ich dir die drei Schritte des klassischen Gelöst! Coachingprozesses erklären. Schematisch kannst du den ganzen Gelöst! Prozess in diesem Lösungsquadrat zusammengefasst:

Das Lösungsquadrat

Das Lösungsquadrat

Grundsätzlich gilt: Das Gelöst! Coaching läuft so ab, wie es für die Kund*innen und zu ihrem Anliegen passt. D.h. es ist jedes Mal anders. Das Schema des Lösungsquadrates gibt den Rahmen an, in dem die meisten Gelöst! Coachingprozesse ablaufen.

Danach braucht eine gute Lösung drei Ebenen und drei Schritte:

Die Ebenen sind unser Verhalten, unsere Gedanken und unsere Gefühle.
Es reicht nicht aus, nur das Verhalten zu verändern. Wenn nicht auch die Gedanken und Gefühle mitgenommen werden, wäre das wie bei einer Diät. Eine Weile funktioniert es gut – und irgendwann kommt der Punkt, an dem es kippt.

Die drei Schritte des Gelöst! Prozesses nenne ich Schnelle Hilfe – Integration – Stabilisierung. Hier sind sie kurz zusammengefasst.


1. Schnelle Hilfe

Zuerst entwickelst du einfache und effektive Ministrategien, die dir helfen, in emotional schwierigen Situationen handlungsfähig zu bleiben. Du packst deinen persönlichen Schnelle- Hilfe- Koffer.

 
2. Integration: Inneren Frieden finden

Im zweiten Schritt geht es um nachhaltige Lösungen. Du lernst dich auf eine neue und freundliche Weise kennen und beginnst zu integrieren was in deinem Leben war, was ist und was sein soll. Du schließt sozusagen Frieden mit dir.


3. Stabilisierung: Neue Gewohnheiten entwickeln

Schließlich ist es wichtig, den Prozess fortzuführen bis  diese Art zu handeln, zu denken und zu fühlen zur Gewohnheit wird.


Der Effekt: Selbstvertrauen

Das alles führt dazu, dass Du Dir vertrauen kannst. Du kannst den Herausforderungen des Lebens jetzt neugierig, mutig und mit Freude entgegenblicken.


Die Grundlage: Achtsamkeit

Der Schlüssel für diesen ganzen Prozess ist der gegenwärtige Augenblick. Wenn wir bewusst wahrnehmen, was gerade jetzt in uns und um uns herum geschieht, entsteht eine kleine zeitliche Lücke zwischen Reiz und Reaktion. Dadurch können wir unser Handeln, Denken und Fühlen steuern.

Mehr zum Gelöst! Coaching und zum Lösungsquadrat erfährst du in diesem Video:

Melde dich hier zu einem kostenfreien 20 minütigen Einführungsvortrag für das Gelöst! Modell an.

Gelöst! Online Coaching

Seit über fünf Jahren habe ich viele Klient*innen und Klienten auf der Grundlage des Gelöst! Coachings begleitet, in Form von längeren Einzelprozessen, in fünftägigen Kompaktcoachings und Selbstwerttrainings mit kleinen Gruppen. Es gibt ein Ausbildungscurriculum für Gelöst! Coaches und die Community der ausgebildeten Gelöst! Coaches wächst.
Seit einem Jahr ist Gelöst! nun auch online. Damit ist es möglich, den  Gelöst! Coachingprozess ganz individuell zu gestalten, sich auf seine eigene Weise und im persönlichen Tempo selbst zu erfahren, den eigenen Weg zu finden und ihn mutig und frei zu gehen . Auf der Plattform der Gelöst! Coaches präsentieren sich immer mehr ausgebildete Gelöst! Coaches, die dich bei deinem Gelöst! Prozess begleiten können. So ist es möglich, den Coach zu finden, der am besten zu dir passt und der dich in deinem Gelöst! Prozess so begleitet, wie du es brauchst. In deinem Tempo und zu deinem Anliegen.

 

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Wie ist es, mit mir zu arbeiten? Bericht und Einladung zur Blogparade | RMP GmbH (reckliesmp.de)

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Das Gelöst! Coaching begleitet dich in drei Schritten dabei,

  • eine konkrete Lösung für dein Anliegen zu entwickeln
  • eine Strategie für kommende Lösungen zu haben
  • dein Selbstvertrauen und dein Selbstwertgefühl zu stärken

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